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                                                            Dachatlas 1975 / 1980: Geneigte Dächer:  Dachtragwerke - Dr.-Ing. Wolfgang Brennecke

Besonderes Augenmerk erfordert die Verankerung. Sie erfolgt durch Bolzen oder Laschen aus Stahl; auf dauerhaften Rostschutz ist zu achten. Natürlich haben Anker nur Sinn, wenn sie die übernommene Kraft einwandfrei in die Unterkonstruktion einleiten können. (Näheres darüber auf der nächsten Seite.)

Weiter ist der Schutz des Holzes vor Feuchtigkeit zu beachten. Wo es Beton oder Mauerwerk berührt, ist eine Isolierung zwischenzuschalten.

 

Sparren-Fußpunkte

Die Sparren von Pfettendächern lagern unten gewöhnlich auf Fußpfetten. Diese gleichen kleine Unregelmäßigkeiten der Decke aus, erlauben einfache Sparrenanschlüsse und leiten die Windkräfte zu den Ankern, die gewöhnlich im Abstand von höchstens 2 m (neben den Giebelwänden in nur 1 m Abstand) angeordnet werden. Die Fußpfetten brauchen nur so groß zu sein, dass sich die Sparrennägel einwandfrei einschlagen lassen, etwa 8/10 bis 10/12.

Die Sparren werden mit Klauen (Kerven, Sätteln) aufgelagert [165, links], Bei Sparrenabständen ab etwa 1,5 bis 2 m verzichtet man besser auf die Fußpfetten und verankert die Sparren einzeln durch seitlich angenagelte Laschen [165, Mitte] oder durch Bolzen [165, rechts].

 

Fußpunkte von Pfosten und Streben

Pfosten und Streben setzt man (abgesehen von der Isolierpappe) direkt auf die Massivdecke [166, links]. Schwellhölzer sind nicht erforderlich, sie bringen auch kaum eine Lastverteilung, da ihre Steifigkeit im Verhältnis zur Massivdecke sehr gering ist. Wo eine Lastverteilung unbedingt nötig ist (z.B. um nicht wegen eines einzelnen Pfostens die ganze Decke verstärken zu müssen) erreicht man sie durch statisch bestimmte Lagerung eines Abfangbalkens [166, rechts].

Bei Streben ist die Einleitung der Horizontalkräfte in die Decke zu beachten. Gewöhnlich wird ein Schwellholz auf der Decke verankert und daran wiederum die Strebe mit Versatz angeschlossen [167, links]. Starke Winkelprofile aus Walzstahl kann man ebenfalls verwenden [167, rechts]. Für gemeinsame Fußpunkte von zwei Streben ist eine ähnliche Lösung mit einem kräftigen T möglich [168, links]. Winkel aus verzinktem Blech, die an den Stützen angenagelt und in der Decke verankert werden, kommen auch in Frage. Sie eignen sich besonders für die serienmäßige Herstellung, sind allerdings z.Zt. noch nicht im Handel [168, Mitte]. Wo unterschiedlich geneigte oder belastete Stützen vorhanden sind, ist die Aufnahme aller Kräfte durch Nägel u.U. schwierig. Hier kann man den eben beschriebenen Anschluss durch einen Flachstahl zur Aufnahme der Horizontalkomponente ergänzen [168, rechts]. Für Dreifachstützen sind ähnliche Anschlüsse denkbar. Stützen lassen sich aber auch mit Knotenplatten aus normalem Holz oder Bau-Furnierplatten zusammenfassen, an denen dann die Anker befestigt werden [169].

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