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                                                            Dachatlas 1975 / 1980: Geneigte Dächer:  Dachtragwerke - Dr.-Ing. Wolfgang Brennecke

Hochwertige Leime gestatten es, zusammengesetzte Holzquerschnitte zuverlässig herzustellen; sogar für die Anwendung im Freien. Allerdings muss der Hersteller seine Eignung durch eine Leimbaugenehmigung nachweisen.

Übliche Verhältnisse der Höhe zur Stützweite:

für leichte Leimträger als Einfeldträger 1/18,

  als Durchlauftrager 1/22,

für große geleimte Träger 1/14 bis 1/18.

 

Wellstegträger

Wellstegträger bestehen aus genuteten Kantholzgurten, in die dünne Bau-Furnier-Platten als Stege eingeleimt sind - wellenförmig, damit sie sich nicht verbiegen. Größere Träger erhalten zwei Stege, die unmittelbar nebeneinander liegen oder einen Kastenquerschnitt bilden [187].

Die z.Zt. größten serienmäßigen Wellstegträger entsprechen sehr starken Holzbalken, ihre Steifigkeit geht etwas darüber hinaus. Die I-Form ergibt leichte, sich nur wenig durchbiegende Träger, deren zulässige Spannung voll ausgenützt werden kann. Wo die Belastung gering ist, kann man mit ihnen Spannweiten von etwas mehr als 13 m überbrücken. Serienmäßig hergestellt werden einfache Wellstegträger bis 50 cm Höhe, Kastenträger bis 60 cm, zugelassen sind sogar 80 cm hohe Kastenprofile.

 

Serienmäßig hergestellte Fachwerkträger

Bei den ebenfalls maschinell hergestellten Trägern in Dreieck-Streben-Bauart (DSB-Träger) werden zwischen den Kantholzgurten mit Zinken versehene Streben eingeleimt, die an den Enden keilförmig zugespitzt sind und in entsprechend gefräste Vertiefungen der Gurte eingreifen [188]. Ähnlich sind die Trigonit-Träger, bei denen zunächst die Streben mit einer Keilzinkung versehen und verleimt werden, die zweiteilig ausgebildeten Gurte werden dann von durchgehenden Nägeln mit den Füllungen verbunden [189]. Die Träger lassen sich auch in Dreiecks- und Trapezform herstellen. Sie werden serienmäßig bis 80 cm Höhe gefertigt und sind bis 15 m Spannweite zu verwenden.

 

Kastenträger

Kastenträger bestehen aus verleimten Brettern als Gurten und seitlichen Bau-Furnier-Platten, zwischen denen vertikale Steifen angebracht sind [190]. Sie werden als Parallel- und Trapezbinder hergestellt und kommen für Spannweiten noch über 30 m in Frage (übliche Höhe bis 1,8 m).

 

Brettschichtträger

Kleine wie große Querschnitte lassen sich als Brettschichtträger ausbilden [191]. Diese erfordern zwar verhältnismäßig viel Holz, sind aber in jeder gewünschten Abmessung (sogar mit mehr als 2 m Höhe) einfach zu fertigen. Gerade Brettschichtträger werden hauptsächlich für Spannweiten von 10 - 30 m benutzt. Biegeradien ab 6 m sind leicht, kleinere ( 1,5 m) nur mit erheblichem Mehraufwand auszuführen [192].

 

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